Bild: Pixabay

Die wichtigste Entscheidung in unserem Leben: Wir müssen bereit sein zu sterben, um in Zukunft unser wahres ICH zu leben!

Die Erkenntnis

Das war die Erkenntnis am Mittwoch zum Ende des Meetings meiner Wachstums-Peer Group. Die Erkenntnis war eigentlich nicht neu. (siehe mein Blog Bewusstseinsveränderung geht nicht ohne Schmerzen!) Neu war die Intensität, die ich gefühlt habe. Die Intensität, mit der ich mich weiterhin an mein konditioniertes Ich klammere.
Das, was ich so intensiv gefühlt habe, war die Sucht nach Bequemlichkeit!

Zufriedenheit oder Zufrieden-gelassen-werden

Wenn ich Menschen begegne und frage wonach sie jenseits der vordergründigen Konsumwünsche wirklich streben. Dann höre ich: Glück, Liebe, tiefe innere Zufriedenheit.

Was wir aber praktisch tun, wenn wir mal keinem Zwang unterliegen, sind Tätigkeiten aus dem folgenden Katalog:

Bild: Pixabay

Die Füße hochlegen, ein Nickerchen machen, ein gutes Glas Wein genießen, ein schönes Buch lesen, einen romantischen Film sehen, Spazieren gehen, im SPA entspannen, sich von einer Massage verwöhnen lassen, etc. Das alles tun wir entweder alleine, mit Freunden und vor allem gerne mit dem Partner oder der Partnerin.

In diesem Momenten mache ich Feierabend. Ich bin stolz darauf, dass ich mal loslassen kann, von den Anforderungen des Alltags. Meine To-Do-Liste interessiert mich nicht mehr und die vielen Dysfunktionalitäten um mich herum blende ich einfach aus. Ich kümmere mich mal nur um mich, um meine Bedürfnisse.

Aber uups. Was tue ich denn in diesem Moment?

Ich denke: “Welt, mit deinen vielen Anforderungen an mich: Lass mich zufrieden!”
Aber ich strebe doch nach Zufriedenheit und nicht nach “Zufrieden-gelassen-werden”!

In welchen Momenten habe ich denn schon Zufriedenheit, Glück, Liebe gefühlt?

Immer dann, wenn in den letzten Monaten – seit ich von meinen wahren Kraft-Ich kosten durfte – Momente erlebt habe, in denen mir gelungen ist, etwas zu lernen oder zu tun, von dem ich bisher überzeugt war, dass entweder

  • mein Talent,
  • meine Kompetenz,
  • meine Lernfähigkeit,

oder etwas anderes nicht dazu ausreichen würden.

Wenn ich mich in diesen Momenten für eine Kraft entschieden hatte, dann gab es danach keine Anstrengung mehr. Dann floss es einfach.

Das Geduldspiel

Bild: Pixabay

Zum Beispiel, als ich vor einiger Zeit ein Geduldsspiel lösen wollte, um mir zu beweisen, dass ich es doch kann. Denn bis zu diesem Zeitpunkt war ich überzeugt davon, dass ich solch eine Aufgabe nicht lösen kann. Und Menschen, die das konnten, hatten meine Hochachtung. In den ersten Anläufen blieb ich in dem alten Bild von mir und in Folge fühlte ich mich unter Druck, hoffnungslos und kraftlos. Mein Unterbewusstsein brachte mich genau in den Zustand, den ich von mir in solchen Momenten kannte. Dann gab es den Moment der Entscheidung, in dem ich bereit war, einen kleinen Tod zu sterben und loslassen konnte von meiner reduzierten Vorstellung meines  Ichs.  Ich fing an wirklich zu glauben, dass ich es kann. In diesem Moment entschied ich mich bewusst für die passende Denkkraft. Ich überschrieb in diesem Moment meine alte Überzeugung und in meinem neuronalen Netzwerk wurde ein neuer Trampelpfad getreten. Und dann war ich im Fluss. Frei von Anstrengung, voller Neugierde, Forscherdrang und Wettbewerbslust. Und nach einer halben Stunde, hatte ich zusammen mit meiner Wachstumspartnerin die Lösung gefunden.

Danach spürte ich Glück und tiefe Zufriedenheit, weil ich mich gespürt hatte so, wie ich wirklich bin, wenn ich meine Kräfte  bewusst passend zum Thema einsetze.

Der schmerzhafte Schritt vom grünem zum gelben Mem

Ken Wilber geht in seinem Buch  Ganzheitlich handeln ausführlich auf diese Schwierigkeiten ein. Es ist der Moment, den wir Menschen im grünen Mem erleben, bevor wir den Bewusstseins-Entwicklungsschritt in die integrale Sekundärschritt-Haltung, also ins gelbe Mem vollziehen wollen.

Ken Wilber beschreibt den Prozess so: “Wir kommen nunmehr zur letzten Dimension der Faktoren die die persönliche Transformation erleichtern … der des individuellen Bewusstseins selbst. Meines Erachtens sind vier Faktoren besonders wichtig: Erfüllung, Dissonanz, Einsicht und Offensein” (S. 44, Ken Wilber, Ganzheitlich handeln, deutsche Ausgabe 2001).

Und weiter: ” Wenn die betreffende Person andererseits ein Stadium ausgekostet hat, und dieses Stadiums ziemlich satt geworden ist, dann ist sie zur Transformation bereit. Damit dies geschieht, muss es fast immer zu einer Art von Dissonanz kommen… Auf jeden Fall muss man gewillt sein, die gegenwärtige Ebene loszulassen – oder in (Ergänzung vom mir) ihr zu sterben” (a.a.O. Seite 45).

Die Entscheidung für den innerlichen Tod

Noch klarer wird es, wenn wir uns dazu die entsprechenden Tarotkarten anschauen. In der psychologischen Auslegung der Tarotkarten als “Heldenreise” bzw. den Lebensweg, den wir als Menschen in unserer Bewusstseinsentwicklung durchlaufen, symbolisieren die Karten “Der Gehängte” und “Der Tod” genau diesen Entwicklungsschritt.

Foto: evolwe

Der Gehängte: “Erstarrung; Beendigung einer festgefahrenen Situation/Beziehung; loslassen, aufgeben, hingeben; in einer neuen Weise sehen lernen; Notwendigkeit, alte Verhaltensmuster zu durchbrechen”, (Bernd Ziegler, Spiegel der Seele).








Foto: evolwe

Der Tod: “Tod und Wiedergeburt, Vergehen und Neuwerden; Transformation: Skorpion-Schlange-Adler; Befreiung aus alten Verstrickungen; äußerliche Veränderungen.

Die Karte »Tod« bedeutet in der Regel nicht physischen Tod. Sie weist meistens auf radikale äußere Veränderungen hin”, (Bernd Ziegler, Spiegel der Seele).

Ja – und nun sind wir wieder am Ausgangspunkt. Was es braucht, ist der Mut zu sterben. Das ist nicht bequem und fühlt sich auch nicht toll an. Denn ich habe 60 Jahre lang gedacht, so wäre ich. Aber nur so gelange ich vom grünen in das gelbe Mem oder zur nächste Karte “Die Kunst” in der Heldenreise, oder zu einem zufriedenen Leben als Kraftmensch.

Im Moment sieht es für mich so aus, als ob es ein Tod in Raten ist. Es also darum geht, viele kleine Tode zu sterben, bis der Trampelpfad zu einer neuen Autobahn geworden ist.

Und dann lebe ich meine innere Zufriedenheit, mein Glück so, wie es Will Smith in diesem Video erzählt!

https://www.facebook.com/VideoSnacks/videos/1082609478590952/UzpfSTE1ODc5Njk2ODE0NjIwNDM6MjE5OTcxNzkwNjk1Mzg4MQ/


2 Kommentare

Wie Phönix aus der Asche steigen - Teil 2 | Who are you and why are you here? · 30. Januar 2020 um 11:32

[…] meinem Blog (Wie Phönix aus der Asche steigen) wollte ich mir noch einreden, dass ich viele kleine Tode sterben muss, weil sich auf diese Weise […]

Fängst du schon mit dem Neuem an oder versuchst du noch mit dem Alten aufzuhören? | Who are you and why are you here? · 31. Januar 2020 um 11:19

[…] Ich bin auf dem Weg meiner persönlichen Transformation vom grünen zum gelben Mem (vgl. Spiral Dynamics) an einen weiteren Punkt gekommen, wo ich altes sterben lassen muss (vgl. mein Blog: Wie Phönix aus der Asche). […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert