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Mit bewusst eingesetzten Gefühlen zum wirklichen Tango nuevo gelangen.

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Gestern war ich mit meiner Frau Elke  zum Tango Café im bebob.

Ich habe das erste Mal ausprobiert, wie es ist, wenn ich mich vor jedem Tanz für eine Kraft entscheide.

Es war phantastisch!

Vor einigen Wochen haben Elke und ich beschlossen, erstmal nicht mehr gemeinsam zum wöchentlichen Tangotraining zu gehen.

Seit ich meine Transformation begonnen habe, war ich mir nicht mehr im Klaren darüber,

was Tango für mich bedeutet und welche Aufgabe das gemeinsame Tanzen in unserer Beziehung übernimmt.








Bild: Michaël CATANZARITI – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Tango classico

Das letzte Mal Tangotraining ging ungefähr so und steht beispielhaft für die vielen Male davor:

  • Vor dem Start muss ich mich erst einmal grundsätzlich motivieren, denn oftmals habe ich gar keine Lust, sondern gehe nur, weil es ein Regeltermin ist.
  • Erinnern, worauf ich in meiner Körperhaltung achten will.
  • Erinnern, was wir beim letztem Mal geübt haben, um es am Ende des Eintanzens zu wiederholen. (Will ja zeigen, was ich kann).
  • Mich motivieren, weil es mal wieder mit Uralt-Tangomusik anfängt, nach der ich nicht besonders gerne tanze.
  • Dann geht´s los.

Zunächst ist alles etwas verkrampft. Der Kontakt zu Elke passt noch nicht. Ich achte auf viel zu viele Dinge gleichzeitig. Dann fange ich an irritiert zu sein, weil Elke nicht mehr weiß, worauf es bei dem Stoff der letzten Stunde ankam. Irgendwann fangen wir an, den Verursacher für das unrunde Tanzen auszumachen. In der Regel gehen wir davon aus, dass es zwar an beiden liegt, aber wir suchen dann doch gerne den Grund beim anderen. Meistens bekommen wir irgendwann die Kurve und am Ende klappt es dann auch ganz gut. Manchmal aber auch nicht.

Bild: ArtTower by Pixabay

Tango nuevo

Auf der Fahrt nach Kreuzberg, erzeuge ich das Gefühl für eine bestimmte Kraft in mir. Diese Kraft erzeugt in mir Selbstvertrauen, Spaß und Freude. Vor dem ersten Tanz mache ich das Gleiche. Diesmal wähle ich die Kraft, die meine Sinne öffnet für neues. Auf diese Weise tanze ich zwei Stunden lang mit Elke, fast ohne Pause. Dabei experimentiere ich mit sechs meiner zwölf Kräfte, die jeder Mensch zum Gestalten besitzt.

Meistens suche ich mir die Kraft vor dem Tanz aus, manchmal auch erst, wenn die ersten Takte des neues Stückes mir eine Idee geben, eine bestimmte Kraft auszuprobieren.

Während der ganzen Zeit denke ich nicht ein einziges Mal darüber nach, welche Figuren ich tanzen will oder ob es zu wenige sind oder ich immer das Gleiche tanze – wie ich es sonst immer tue.

Dafür ist meine Aufmerksamkeit beim Tanzen selbst und bei meiner Tanzpartnerin. Ich spüre in mich und den Kontakt zu Elke hinein und nehme die Unterschiede wahr, die durch die unterschiedlichen Kräfte auftauchen.

Von Anfang an gibt es keinerlei Verkrampfungen bei uns, keine gegenseitigen Tipps oder gar Suche nach Verursachern.

Am Ende sind wir so beseelt, dass wir uns nun wieder vorstellen können, weiter gemeinsam zu tanzen.

Aber wohl vorerst nicht mehr beim Training. Obwohl, vielleicht kann ich auch hier ausprobieren, welche Kraft am besten zu welcher Übung passt oder zu einem bestimmten Trainingsabschnitt.

Ausblick

Zunächst freue ich mich erstmal auf das nächste Tango-Café. Gerade jetzt kommt mir noch der Gedanke, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn beide Tanzpartner sich jeweils ihre Kraft aussuchen. Kaum auszudenken, was dann passiert.


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