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In meinem letzten Blog habe ich davon berichtet, wie sehr das Selbermachen, meine Lebensfreude erhöht hat. Das ist ein Beispiel dafür, dass ich starke Gefühle erlebe, wenn ich meinen Kräften freien Lauf lasse.

Ich habe ja schon berichtet, dass ich während meiner persönlichen Transformation in den letzten beiden Jahren, herausgefunden habe, wer ich bin: Ein Mensch mit 12 Kräften. Ich habe noch nicht von der Erkenntnis berichtet, dass  alle Gefühle, die wir kennen: Lust, Freue, Euphorie, Ekstase, Furcht, Panik, Trauer, etc. 1:1 mit einer der 12 Kräfte verbunden ist. Jede Kraft, die ich lebe, drückt sich in einem Gefühl aus, dass ich empfinde, wenn ich diese Kraft einsetze.

Gefühle sind unerwünscht

Als Kind wurde ich erzogen, mein Gefühle zu kontrollieren: Nicht laut reden oder gar schreien. Nicht laut lachen, stampfen, trampeln oder mit Gegenständen Krach machen. Nicht heulen, etc. Ich sollte brav und möglichst unauffällig sein. Funktionieren!?

So habe ich gelernt, dass Gefühle pfui sind.

Als Jugendlicher habe ich das für mich schlimmste Gefühl entdeckt: Die ekstatische Lust in der Sexualität. Warum das schlimmste? Weil ich wohl tief in mir gespürt habe, wie geil dieses Gefühl ist und Angst davor hatte, süchtig zu werden nach diesem Gefühl, wenn ich ihm nicht widerstehen würde. Zugleich wollte ich mich damit nicht abhängig machen von DEN Frauen, mit denen ich es erleben würde.

Warum das? Weil ich zusammen mit meinen Eltern und Großeltern aufgewachsen bin und gleich zweimal erleben durfte, was von einem Mann übrig bleibt, wenn “die Frau das Sagen”  bzw. “in der Hand” hat. Und ich nicht so ein Mann werden wollte.

Wie nun umgehen mit diesem inneren Widerspruch der Gefühle?

Als Heranwachsender hatte ich den Spitznamen “Flippi”. Das war meine Kompensation für die ungelebte Ekstase. Mit Freunden zusammen: euphorisch, zappelig, überdreht. Alleine: melancholisch, traurig und mit Einsamkeitsgefühlen.

Die Gefühls-Nulllinie

Als Erwachsener habe ich versucht, meine Stimmungsschwankungen zu reduzieren. Ich wurde Experte darin, keine großen Gefühlsausbrüche zuzulassen. Dabei fiel mir auf, dass ich nicht der Einzige war/bin, der lieber einen “neutralen” Gemütszustand in seinem Leben anstrebte. Die “Gefühls-Nulllinie” sozusagen.

Während der letzten 2 Jahre wurde mir dann klar, dass wir zwei Rollen einnehmen, um die  Null-Linie in uns zu erzeugen: Entweder als “Opfer” oder als  “Manager”.

In beiden Fällen glauben wir, dass Gefühle von außen kommen. Das also Situationen, in die wir geraten dafür verantwortlich sind, dass ein bestimmtes Gefühl in uns entsteht. Beide Rollen leben wir sowohl im persönlichen als auch beruflichen Umfeld, denn auch unser Wirtschaftssystem ist exakt auf Basis dieser beiden Rollen aufgebaut.

Opfer oder Manager

Der Opfer-Kreislauf
Der Leader-Kreislauf
Wir vergleichen die Situationen mit unseren Idealen und früheren Erfahrungen. Wir akzeptieren die Situation so wie sie ist, unabhängig von unserem Erfahrungshintergrund.
Wir beurteilen die Situation negativ und befreien uns innerlich von der Verantwortung. Wir nehmen die Situation als Herausforderung an, sehen sie als Chance, etwas zu bewegen.
Wir erleben ein Gefühl von Macht-ö und Hilflosigkeit, das wir ja nicht verantwortlich sind. Wir fühlen uns kraft- und machtvoll., weil wir überzeugt sind handlungsfähig zu sein.
Wir verweigern uns und unterstützen auch keine Lösungsansätze. Wir arbeiten motiviert und mit unserer ganzen uns zur Verfügung stehenden Energie.
Wir werden ineffektiv, ineffizient und schließlich erfolglos; die Erfolglosigkeit führt zur Abwertung unserer Rolle (und zur Abwertung unserer Person, DKM). Wir suchen und finden kreative Lösungen und werden erfolgreich; der Erfolg führt zur Aufwertung unserer Rolle (und zur Aufwertung unserer Person, DKM).

Entnommen aus Leadership: Inspirationen zur Weiterentwicklung des eigenen Führungsstils, Hrsg: Karin Jironet, Harry Starren

Als Opfer erlebe ich mich vor allem in “schlechten”, “schweren” Gefühlen. Ich folge eher meiner Intuition. Ich erlebe mich als falsch und suche oft Unterstützung bei Therapeuten, Coachs oder Heilern, um heil zu werden. Erst dann glaube ich, werde ich die Kraft finden, mein Leben zu gestalten.

Im beruflichen Umfeld folge ich Prozessen, Richtlinien und Anweisungen. Wenn ich kein passendes Schema für mein Problem finde, wende ich mich an den Manager.

Als Manager verlasse ich mich auf meine Fähigkeit logisch zu denken. Ich entwickle Systeme für meine privaten wie beruflichen Felder. Diese beinhalten Prozesse, Vereinbarungen und Regeln, die auch festlegen, wie ich in den Kontakt mit Gefühlen komme.

Im privaten Umfeld lege ich fest, welche emotionalen Erwartungen an mich gerichtet werden dürfen, von wem, wann und wie oft.

Im beruflichen Umfeld betrachte ich Gefühle als unerwünscht.

Als Manager lasse ich mich von Beratern und Coachs darin unterstützen, Systeme noch besser zu entwickeln, um nicht überrascht zu werden, vom Auftreten plötzlicher Ereignisse oder Anforderungen an mich: also von Gefühlen.

Auf beide Arten versuchen wir die emotionale Null-Linie zu erreichen. Sind wir damit erfolgreich?

Ich erzeuge meine Gefühle selbst

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Ich habe einen dritten Weg entdeckt. Seit ich weiß, dass Gefühle immer dann entstehen, wenn ich eine meiner 12 Kräfte auslebe, ist die Welt für mich vom Kopf auf den Fuß gestellt.

Nun lerne ich Tag für Tag, mich bewusst zu entscheiden, mit welchem Gefühl ich einer privaten oder beruflichen Situation, einem Thema und den jeweiligen Menschen begegnen will. Dann wähle ich die dazu passende Kraft aus und erlebe das Gefühl. Dabei lerne ich mich völlig neu kennen und Gefühle bleiben für mich nicht länger unerwünscht. Im Gegenteil!

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